Auf dieser Seite nutze ich die Gelegenheit, ein paar Gegendarstellungen zu den Äußerungen von Leopold Zausel von der Distelbeck zu schreiben und seinen Lesern auch ein paar "menschliche" Einblicke zu bieten, die die Geschichten von Leopold verfolgen.

Die große Taufe

Mein neuer Mitbewohner hatte seit seiner Rettung sechs Wochen zuvor bereits zwei neue Namen bekommen.

Distel nannten ihn die lieben Pflegerinnen aus dem Tierheim. Denn er wurde im Distelbeckhof in Essen – Katernberg gefunden.

Zausel nannte ihn Bea aus der Pflegestelle. Denn das arme Geschöpf sah nach seiner Scherung ziemlich zerzaust aus.

Auch wenn beide Namen etwas für sich hatten, war ich doch der Meinung, dass ein gestandener Kerl wie er, der schon so eine Menge mitgemacht hat, einen anständigen Namen braucht.

In der Hoffnung, dass er bei gewissen Vokal-Kombinationen seinen Namen erkennen würde, setzte ich mich also vor seine Lieblingsecke und sprach ihn an. Zum Glück konnte mich niemand beobachten, denn es muss sehr komisch gewirkt haben, als ich „AhEh“ (Kalle?), „IhOh“ (Mio?), „UhEh“ (Uwe?) und so weiter schon fast gesungen habe. Leider reagierte er auf keine der Möglichkeiten, die mir eingefallen sind. Doch irgendwie blieb ich immer wieder bei „EhOh“ hängen. Ich hatte ihn innerlich schon längst Leo getauft.

Und schon war der Name perfekt:

Leopold Zausel von der Distelbeck


Damit hatte ich allen Patinnen ihren Tribut gezollt und dem starken Kater, der er nun mal ist, einen angemessenen Namen gegeben.

Wenn ich mit Bea telefoniere, fragt sie immer nach, wie es Zausel geht. Die Tierärztin im Tierheim merkt sich lieber Distel (es gibt viel weniger Distels als Leos und sie findet ihn so viel schneller im Computer).

Nachdem er seinen Namen bekommen hat, habe ich mich wieder vor ihn gehockt, diesmal mit Leckerchen. Und jedes Mal, wenn er ein Leckerchen bekam, habe ich seinen Namen genannt. Die ersten Tage danach hat er auch immer aufgehorcht, wenn ich Leo sagte. Doch da es dann nicht immer auch Leckerlis gab, war ihm schnell klar, dass er „Leo“ auch ignorieren kann, wenn er keine Lust hat zu reagieren und/oder keine Leckerchen in der Nähe sind.

2 Kommentare:

  1. Das ist wirklich ein toller Name für den alten Herrn und das passt irgendwie richtig gut zu ihm :-D
    LG Anja

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  2. Ich finde auch, dass der Name zu ihm passt.

    Die haben schnell raus, ob sich das lohnt zu laufen, wenn jemand deren namen ruft. Ich glaube auch, dass die das am Tonfall ausmachen. ;)

    LG
    Marlene

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